Rocky der Dogtrailer

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Wir schreiben den 22. September und heute ist Tag- und Nachtgleiche, also kalendarischer Herbstanfang. Ich lief mit Rocky die Morgenrunde bei schönem Wetter. Zuerst trafen wir Max, den Retriever, der uns ein ganzes Stück unseres Weges begleitete. Dann liefen wir Richtung Apotheke. Wir trafen noch die beiden Belgischen Schäferhunde und Rocky sauste mit einem über die Wiesen. Unser medienwirksamer Trainer würde dabei die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Eine Frau kam von oben mit einem kleinen Hündchen gelaufen und Rocky lief dahin. Die Frau hatte mehr Angst als der Hund, dachte ich. Ich rief Rocky zu mir und er kam auch.

Die Schäferhunde gingen ihres Weges und ich meinen Weg und die Frau lief mit ihrer „Fußhupe“ vor uns her. Sie entschloss sich, ihren Hund von der Leine zu lassen, so dass er mit Rocky spielen konnte. Der Hund hatte aber soviel Angst vor Rocky, dass er den Berg hochlief und weg war er. Die Frau sagte noch, oh Gott, da oben ist eine Straße. Gut, das Problem war erkannt, Rocky kam an die Leine und ab ging es, den Berg hoch. Ich konnte ja nicht die Frau mit ihrer Sorge im Regen stehen lassen, denn da stand sie aus meiner Sicht, auch wenn die Sonne schien. Es war eine Seitenstraße. Die Frau hatte sichtlich gesundheitliche Probleme und ich sagte, sie solle langsam machen. Der Hund war nicht zu sehen, wie vom Erdboden verschwunden.

Ich dachte, wenn Rocky erfolgreich Menschen sucht und findet, warum soll er nicht auch einen Hund suchen und finden. Kontakt hatten die Beiden ja gehabt. Dann gab ich ihm das Kommando:“ SUCH, SUCH den HUND“. Rocky hatte das tatsächlich verstanden und legte sich ins Zeug. Er lief schnurstracks gerade aus und dann sah ich die Katastrophe auf uns zukommen. Er lief Richtung Hauptstraße. Die Frau kam nicht mehr hinterher. Nun standen wir da, links oder rechts oder war er über die Straße gelaufen? Rocky entschied sich für rechts. Die fünf Meter von der Leine konnte ich ihm nicht lassen, denn wenn der kleine Hund irgendwo über die Straße gelaufen wäre, würde Rocky hinterherlaufen und die war gut befahren. Also maximal zwei Meter. „Such den Hund“ kam mein Kommando nochmal. Rocky zog an den zwei Metern. Dann sah ich plötzlich die ganz große Katastrophe kommen, die große Ampelkreuzung in unserem Ort. Auf die lief er mit unverminderter Ausdauer zu. Ich dachte, das kann jetzt nur in einem Fiasko enden. Plötzlich blieb er stehen und ging keinen Meter mehr. Rechts von uns stand eine, von der Straße aus gesehen, zurück liegende Garage. Ich schaute und siehe da, der Hund saß davor. Wir standen da, in etwa fünf Meter Entfernung von dem Hund, gingen aber nicht hin, denn er könnte vor lauter Angst wieder ausbüxen. Ich rief der Frau zu – die hechelnd ankam – da ist er. Sie sagte, Gott sei Dank, er ist nach Hause gelaufen. Nun wusste ich auch wo die Frau wohnt. Alles war gut ausgegangen, die Frau war erleichtert, sie hatte ihren Hund wieder und ich lobte Rocky für seine tolle Arbeit. Ja, ein Mantrailer der einen Hund sucht, das ist Rocky ! Das es von diesem Trail keine Fotos gibt ist logisch.

 

 

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