Der Sperber

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Lights

Foto: Walter Bieck

Der Sperber ist mit 120 km/h nicht der schnellste, aber der wendigste Greifvogel in unseren Breiten. Der schnellste ist der Wanderfalke, der im Sturzflug 360 km/h (390 km/h) erreichen kann. Das macht ihn zum schnellsten Tier dieses Planeten. Würde er so jagen wie der Sperber, würde das für den Falken tödlich enden. Waghalsig, tollkühn und blitzschnell jagt er seine Beute im Unterholz. Trotz einer Spannweite des Männchens von bis zu 65 cm, Weibchen bis 80 cm, ist ihm kein Unterholz zu dicht, kein Ast im Weg. Sollte es doch mal „eng“ werden, verfolgt er seine Beute zu Fuß weiter. Sie haben sich auf Kleinvögel als Beute spezialisiert, die sie in spektakulären Manövern fangen, ihre Krallen so lange in die Beute hineinbohren, bis sie sich nicht mehr bewegt. Ältere Sperber können bei uns überwintern, während die jüngeren Richtung Frankreich ziehen. So kommt es, dass man sie im Winter auch am Futterhäuschen antreffen kann. Sie interessiert aber nicht das Vogelfutter. Lange sitzen sie irgendwo unbemerkt und beobachten die Futterstelle, um dann blitzartig zwischen Sträuchern und Bäumen aufzutauchen um zuzuschlagen. Man muss dem Sperber zugutehalten,

dass er bei seinem „Ansitz“ darauf achtet, ob sich unter der Vogelschar kranke Vögel befinden. Solche werden bevorzugt geschlagen. Sind alle gesund, sei`s drum, es geht auch für den Greifvogel ums Überleben. Meist fangen sie Finkenvögel, Sperlinge, Stare und Drosseln. Das Weibchen kann auch Vögel bis zu der Größe einer Taube schlagen. Insekten gehören auch zum Speiseplan und das wurde ihnen fast zum Verhängnis. Durch das Ausbringen von Pestiziden wie DDT und ähnliches, war der Bestand rückläufig. Seit dem Verbot dieser Substanzen, konnte sich der Bestand wieder erholen.

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Foto: Walter Bieck

 

Den Horst des Sperbers bauen beide zusammen und den kann man meist im Stangenholz an Waldrändern finden. Er befindet sich im oberen Drittel des Gehölzes. Das Weibchen legt vier bis sechs Eier zwischen April und Juni, die sie alleine bebrütet. Das Männchen wäre zu klein um die Brut zu bedecken. Es muss zur Jagd und das solange, bis aus den Nestlingen Ästlinge geworden sind. Ab diesem Zeitpunkt ist auch das Weibchen für ausreichend Futter zuständig, denn der Appetit der Ästlinge ist groß. Ähnlich wie bei den Eulen. Es dauert etwa 30 Tage bis die Ästlinge flugfähig sind und selbst Beute schlagen können.
Das Sperberpaar lebt ein Jahr monogam, dann trennen sich ihre Wege. Es sei denn, es kommt kein Nachwuchs zustande, dann trennen sich die Wege auch schon früher. Das kann an minimalem Futterangebot liegen oder an den Witterungsverhältnissen.

Ein typisches Kennzeichen des Flugbilds sind hastige Flügelschläge. Phasen des Gleitflugs wechseln sich beim Geradeausflug immer wieder mit etwa fünf bis acht Flügelschlägen ab. Markant bleibt dabei im Flugbild der Überraschungsjäger auch der auffällige, lange Stoß, mit dem sie ihren Flug steuern. Während des Fluges ist er deutlich an der gebänderten Brust zu erkennen. Auffällig sind auch seine gelben Augen, mit einem gelben Augenring.

 


 
 

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