Mantrailing aus einem anderen Gesichtspunkt
Aus dem Diensthundebereich wie der Polizei, Zoll oder dem Rettungsdienst haben Sie bestimmt schon Suchhunde im Einsatz bei der Arbeit gesehen. Als Außenstehender ist man immer wieder darüber erstaunt, was Hunde so alles leisten können. Der Hund verfügt über ein enormes Riech- Potenzial, weshalb man sich der hervorragenden Nasenleistung des Hundes bedient. Bedenkt man, das beim Hund ein siebtel des Gehirn für den Riechvorgang verantwortlich ist, so kann man die besondere Fähigkeit des Hundes besser verstehen. Hunde nehmen ihre Umwelt in Form von Geruchsbildern wahr. Auch der Geruch löst beim Hund Emotionen aus. Hunde können einzelne Geruchsbildern (Individualgeruch) selektieren und filtern. Auf Grund dieser besonderen Fähigkeit wurde das sogenannte Mantrailing im laufe der Zeit entwickelt. Mantrailing kann frei übersetzt werden als „Mann hinterher“ oder „Mann Spuren“. Im Dienst- und Rettungshundebereich wir der Begriff „Personenspührhund“seit 1999 in Deutschland verwenden.
Dazu muss der Suchhund vor der Suche die Gelegenheit bekommen, einen Referenzgeruch wie Kleidungstücke oder auch den Geruch vom Haaren aufzunehmen. Danach folgt der Suchhund der Spur und führt seinen Hundeführer idealerweise auf direktem Weg zur gesuchten Person.
Die Personensuche erweist sich somit als hochkomplexe Aufgabe, die von dem Hund einiges abverlangt. Die Ausbildung eines Personensuchhunde-Teams muss der Individualität des Tieres und des Halters gerecht werden wenn aus beiden ein Team werden soll. Dafür benötigt man das umfangreiche Wissen eines erfahrenen Ausbilders.
Daher passen grundsätzlich Mantrailing und E-Learning nicht zusammen. Weshalb entsprechende Online-Kurse im Sinne einer guten Ausbildung absurd und sinnlos sind.
Hundeschulen und Mantrailing
In Hundeschulen wird das Mantrailing als ideale Beschäftigung für Hunde angepriesen. Wenn es richtig gemacht wird handelt es sich um eine überaus sinnvolle Beschäftigung, die Mensch und Hund fordern. Darüber hinaus wächst die Beziehung beider besser zusammen. Und ohne umfassende Mantrailing-Ausbildung geht es auch hier nicht. Bedenken Sie das auch der Hundeführer Körperlich und Mental für das Mantrailing fit sein sollte.
Für die Ausbildung zum Mantrailer eignen sich besonders Lauf- und Schweißhunde. Dabei handelt es sich unter anderem um die folgenden Hunderassen:
• Bloodhound (Hubertus Hund genannt)
• Bayerischer Gebirgsschweißhund
• Hannoverscher Schweißhund
• Basset Artesien Normand
• Bracken
• Beagle
• Vizslador
• Griffon und Coonhounde
um einige zu nennen.
Natürlich kann man Mantrailing mit allen Hunderassen machen, selbst mit einem Mops. Die Ergebnisse dürften bei den Molosser Arten und Familienhunden mit Reduzierter Nase dürftig sein.
Ich betreibe Mantrailing seit über 20 Jahren und komme aus dem Rettungshundewesen und setze ausschließlich den Bayerischer Gebirgsschweißhund ein (The little Bloodhound). Auch hier gilt: Dieser Hund ist nicht für jeden geeignet!
Foto: Sucheinsatz mit einem Bayerischer Gebirgsschweißhund
Was Sie über den Hund noch wissen sollten
Qualifikation von Hundeschulen
Ein an der Wand hängendes, professionell aussehendes Ausbildungszertifikat reicht nicht aus um sich als ein guter Hundetrainer aus weisen zu können..
Reizüberflutung in der Hundetherapie
Das Flooding (auch Überflutung, Reizüberflutung) ist eine Form der Konfrontationstherapie, die zu den Techniken der Verhaltenstherapie gezählt wird. Besonders gute Erfolge zeigt es sich bei Angststörungen.
Hundeentwicklung durch Zuchtauslese
Heutzutage werden Hunde züchterisch manipuliert, um einen speziellen Charakter hervorzuheben. Auch das Aussehen eines Hundes kann durch den Menschen stark beeinflusst und bestimmt werden: