Hunde und COVID-19

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Leiden Hunde unter der Pandemie? Sicher hat der eine oder andere Vierbeiner seinen „Huddel“ damit. Schließlich sind nicht alle Hunde gleich. Was gab es vor ca. einem Jahr für einen Jubel bei manchem Hund. Es war ja Homeoffice angesagt und Herrchen und / oder Frauchen waren den ganzen Tag zu Hause. Toll, so konnten Sirius, Rocky, Milka und co. mindestens drei Mal am Tag eine große Hunderunde laufen, schließlich sind das noch junge Hunde und voller Tatendrang. 

Da gibt es aber auch Bruno, der betagte, der lieber seine Ruhe hat. Damit war es jetzt vorbei. Sein Rudelführer hat im Homeoffice einen Bewegungsdrang entwickelt und so muss auch Bruno seine rheumagebeutelten Läufe in Bewegung setzen, ob er will oder nicht. Lieber würde er auf dem Schreibtischstuhl seines „Vorturners“ ein Nickerchen machen. Damit war es aber sowieso vorbei, der ist ja in der Regel ganztägig besetzt. Weil der Hund sein Herrchen oder Frauchen unverständlich und mitleidserregend ansieht, wurde ihm doch tagsüber sein angestammter Platz weggenommen, bekommt er in der Pandemiezeit als Trost ein Leckerchen, noch eins und noch eins und so wird er immer dicker. Dem Hund ist das zunächst egal, aber die Pandemie wird nicht ewig anhalten und dann kommt das dicke Ende für den Hund. Der Stuhl ist dann tagsüber wieder frei, der Hund kommt aber nicht mehr hoch.

Da ist noch die Sache mit den Masken. Hund und Mensch kommunizieren viel über die Mimik und plötzlich versteht der Hund nicht nur die Welt nicht mehr, da alle mit einem „Maulkorb“ herumlaufen, er versteht auch seinen Rudelführer nicht mehr, sind doch fast zweidrittel des Gesichtes bedeckt.

Die Pandemie hat eben nicht nur Einfluss auf die Gesundheit der Menschen und auf die Wirtschaft, sie hat auch unbemerkt großen Einfluss auf unsere Haustiere.

Dann gibt es noch die Impulskäufe von Hunden während der Pandemie oder Hunde aus dem Tierheim. Das mag gut gemeint sein, ob es für die Tiere tatsächlich so gut ist wird die Zukunft zeigen. Die hat sich aber hierzu noch nicht dazu geäußert. Einen Hund zu halten und einen Hund „artgerecht“ zu halten ist ein großer Unterschied und letzteres eine Herausforderung. Siehe oben, die Pandemie wird nicht ewig andauern und was ist dann mit dem neuen Familienzuwachs ? In der Pandemie konnte man sich mit ihnen beschäftigen, man war ja zu Hause, man konnte sie auch verwöhnen, aber plötzlich kommt der graue Alltag wieder und dann nimmt die Realität überhand. Hinzu kommt, dass die Hundeschulen immer noch geschlossen sind und gerade für den „Herbstwurf“ wäre es immens wichtig, dass die Welpen in die Schule gehen. Was hier versäumt wird, könnte später Früchte tragen die kein Mensch möchte. 

Nebenbei bemerkt: laut WHO können Hunde das Virus nicht auf Menschen übertragen, sie können es auch nicht riechen, auch dann nicht, wenn es manch Boulevardblatt gerne anders darstellt. Wohl können sie Bakterien riechen, aber das ist etwas völlig anderes.

 

 

 

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