Selbstregulation beim Hund, was ist das?
Bei dem Begriff Impulskontrolle in der Hundewelt geht es um die Selbstregulation, mit denen wir bei Hunden ihre Aufmerksamkeit, Emotionen, Impulse und Handlungen trainieren um ihr unpassendes Verhalten für uns Menschen besser steuern zu können. Gemeinsamer Nenner der Selbstregulation und Impulskontrolle in der Verhaltensbiologie des Hundes, ist das eigene Verhalten des Tieres mit Hilfe des angewandten Trainings zu steuern. Dabei unterscheiden sich die Hunde in ihren Fähigkeiten und im Stil der Selbststeuerung.
Funktionen der Selbstregulation
Ein wesentliches Ziel im Erziehungsprozess des Hundes ist die Fähigkeit, das er sich zunehmend selbstständig, also ohne die Unterstützung von dem Hundebesitzer, steuern und regulieren kann. Spricht man mit erfahrenen Hundetrainern, so werden diese bestätigen, wie wichtig es ist, die Selbstregulation beim Hund zu trainieren. Wenn Hunde impulsive Reaktionen kontrollieren können, so bewahrst man sie vor Unfällen und man kann sich zudem besser auf sie verlassen.
Der Impuls kann auch mit einem Reflex oder auch mit einer “Reaktion” gleichgesetzt werden. Gemeint ist die erste Handlung auf einen gewissen Reiz, der fast schon automatisch abläuft. Handlungsaktionen werden mit einem Impuls ausgelöst und sind in der Biologie des Hundes verankert. Denn wenn es darum geht, Beute zu machen, um das eigene Überleben zu sichern, musste schnell reagiert werden (biologischer- Funktionskreis).
Warum ist die Selbstregulation beim Hund so wichtig? In der heutigen Zeit benötigen Hunde diesen Beute- Reflex und Jagdimpuls nicht mehr für ihr Überleben. Das Gegenteil ist der Fall: Können Hunde ihre Impulse nicht kontrollieren, so kann das für den Hund und den Menschen richtig gefährlich werden. Kann sich ein Hund bei Wild, Fahrrädern, Autos oder anderen Reizen nicht beherrschen, so kann es zu Unfällen mit tödlichem Ausgang kommen. Hunde kommen nicht selten unter die Räder eines Autos, nur weil sie ihr Verhalten nicht eigenständig „regulieren“ konnten.
Viele Hunde sehen Fahrräder, Autos und Pferdekutschen als Ersatzbeute an und zeigen dadurch ein fehlgeleitetes Jagdverhalten an.
Wie schon bereits erwähnt unterscheiden sich die Hunde in ihren Fähigkeiten und im Stil der Selbststeuerung. Deswegen ist es sinnvoll mehrere Wege zu nutzen, um an den Impulsen des Hundes zu arbeiten. Wenn die Möglichkeit besteht, sollte man das Training schon mit dem Welpen beginnen. Es ist nie zu spät auch an einem älteren Vierbeiner und seiner Selbstbeherrschung erfolgreich zu arbeiten.
Einfache Übungsschritte
Auch die hundliche Konzentration muss geübt werden. Wir beginnen mit kurzen Trainingseinheiten und bauen diese nur in kleinen Schritten aus. Merken wir, dass unser Hund überfordert ist, so sollten wir einige Schritte zurück gehen und langsamer mit der Übung vorgehen. Wir sollten uns immer Zeit nehmen wenn wir mit dem Hund arbeiten – es wird sich lohnen. Wir sollten auch daran denken, unseren Hund zu belohnen – und zwar schon bei den kleinsten Erfolgen. So wird der Vierbeiner lernen, dass sich die gemeinsame Zusammenarbeit mit ihm lohnt. Nicht vergessen: Wir sollten nur mit unserem Hund trainieren wenn wir selbst entspannt sind. Haben wir schlechte Laune oder sind wir gestresst, dann findet eine Stimmungsübertragung statt und das Training mit unserem Vierbeiner wird kontraproduktiv. Siehe: Wirkung des menschlichen Eigengeruch auf dem Hund Es ist von Vorteil sich immer selbst zu reflektieren, bevor man mit den Trainingseinheiten beginnen kann.
Mit kleinen Übungen können wir bereits die Impulskontrolle beim Hund deutlich stärken. Dafür verwenden wir für den Einstieg ein paar kleine Trainingsübungen. Hierbei soll der Hund immer warten bis er die Freigabe von uns bekommt, etwas zu tun. Diese Übungen könnten folgende Situationen beinhalten:
Übungsschritte
• Bei geöffneter Tür darf der Hund nur dann hindurch (oder raus gehen), wenn wir dieses explizit für ihn frei geben.
• Der Hund darf erst dann fressen, wenn man das Futter für ihn frei gibt.
• Dein Hund darf erst dann aus dem Auto springen, wenn man dies durch ein “okay” bestätigt.
• Der Hund darf erst dann die Belohnung aus unserer geöffneten Hand nehmen, wenn wir diese für ihn frei geben..
Dies sind Trainingsaufgaben, die bereits auch mit einem Welpen sehr gut trainiert werden können.
Man wird sehr schnell sehen das das Training zu Selbstregulation beim Hund nicht nur eine schöne Beschäftigung für zwischendurch ist, sondern es kann im Notfall auch Leben retten. Diese Übungen sollten immer wieder in den Alltag eingebaut werden. Ebenfalls sollte das Training immer wieder auf unterschiedliche Orte verlegt werden, damit unser Vierbeiner das Training nicht nur mit einem bestimmten Ort verknüpft, sondern generalisiert. (multilokales Training)
Gute Hundeschulen können hier ebenfalls weiterhelfen. Siehe: Qualifikation von Hundeschulen
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